26. April 2024

2023

Schon wieder ein neues Jahr. Und auch das ist schon ein paar Tage alt. Der Übergang war wie immer ein einfacher Tageswechsel, der ein Monats- und zufällig gleichzeitig ein Jahreswechsel war. Früher einmal hatte ich die Vorstellung, dass ich an Silvester etwas Besonderes fühlen müsste. Es gab Jahre, da wollte ich das quasi erzwingen. Ein Neustart, ein Re-Start, ein so frisches und unbeflecktes Jahr vor mir, das muss doch einfach ein befreiendes, euphorisches Gefühl hervorrufen.

Doch nach und nach zeigte die Erfahrung, dass es eben doch nur ein Übergang von einem Tag auf den anderen ist. Dieses besondere Gefühl kann man (ich) nicht krampfhaft herbeiführen. Am Ende ist Silvester doch nur einfach ein Tag, an dem ich zu viel esse, zu viel trinke und nicht genug Schlaf bekomme. Aber nie löst dieses 0:00 Uhr bei mir wirklich was aus. Egal, wie ich es anstelle.

2023 habe ich daher standesgemäß, aber doch eher beiläufig begrüßt. Die ‚Goldenen 20er‘ sind ja bisher eher mau. Corona, der Krieg in der Ukraine, Inflation, Chaos in der von Eigeninteressen gesteuerten Politik, unfähige, überforderte und korrupte Menschen in führenden Positionen und nicht zuletzt der Klimawandel, der schon längst zu einer Klimakatastrophe geworden ist. Alles in allem ist es echt Scheiße und da rede ich noch gar nicht von der Dummheit so vieler Menschen und zwangsläufig auch der Naivität der jüngeren Generationen, die zwar mit dem Internet aufgewachsen sind und nur eine Welt mit Internet kennen, aber nicht in der Lage sind, damit vernünftig umzugehen. Ja natürlich, die Elterngeneration hätte sie darauf vorbereiten müssen, doch die meisten Eltern sind ja selbst überrollt worden von der Entwicklung und teilweise völlig ahnungslos. Wie sollen sie da ihre Kinder darauf vorbereiten?

Leider machen zu viele immer noch einen Unterschied zwischen ‚Real Life‘ und ‚Online‘. Dabei ist online schon längst das reale Leben. Nur sind die Älteren nicht in der Lage, mit diesem Tempo mitzuhalten und den Jüngeren fehlt es oftmals an Grundtugenden, um die Gefahren zu erkennen, die sich im realen Online-Leben ergeben und gleichzeitig den grenzenlosen Möglichkeiten gewahr zu werden, die sich bieten. Stattdessen lassen sie sich auf TikTok die Welt erklären. Unsere Zukunft? Meine Fresse …

Doch hey – es ist 2023 und ich freue mich auf dieses Jahr. Weil es das Hier und Jetzt ist und ich gelernt habe, dass es das ist, was zählt. Deshalb nehme ich 2023 an und werde versuchen, daraus das Beste FÜR MICH zu machen. Das inkludiert gleichzeitig, dass ich der übrigen Welt nichts Schlechtes zufüge und den wenigen Menschen, die mir wirklich nahestehen und wichtig sind, auch etwas zu geben. Nicht mehr und nicht weniger.

Welcome, 2023.

Warum ich dieses Motiv gewählt habe für diesen Beitrag? Weil auch 2023 die Kopfhörer ein wichtiges Instrument sind, um sich abzuschotten.