Es gab mal Zeiten, da habe ich am iPhone fast ausschließlich mit der Hipstamatic-App fotografiert. Diese Filter – gerne auch mal per Zufallsgenerator (indem man vor dem Foto das iPhone geschüttelt hat) fand ich richtig klasse. Damals (kann man mittlerweile wirklich so sagen) kam gerade Instagram auf und die gefilterten Fotos galten als chic.
Später nahm das alles Überhand. Da war die Flut an Fotos mit diesen Filtern. Da waren die immer besseren iPhone-Kameras, die plötzlich nicht mehr Bildverfremdung benötigten, um die miese Qualität der Fotos zu überdecken, sondern mit denen man auch ‚ernsthaft‘ fotografieren konnte. Und dann driftete Instagram von einer feinen Fotoplattform zu einer Influencer-Kacke als Facebook-Integration ab und damit hatte sich das Thema ohnehin erledigt. Also zumindest, wenn es darum ging, simple Filterfotos mit der Welt zu teilen. Jedenfalls für mich.
Auch weil das Geschäftsmodell von Hipstamatic mir nicht unbedingt zusagte (zu viele Zusatzkäufe für Filter usw.) nutzte die ich die App immer weniger. Aber gelegentlich packt es mich dann noch und ich mache ein paar Aufnahmen. Ein paar finde ich sogar ganz gelungen, jedenfalls aus meiner rein subjektiven Sicht. Aber sie landen dann den tausenden anderen Fotos im Archiv und geraten schnell in Vergessenheit. Heute habe ich zufällig – weil ich alte Fotos auf meine neu eingerichtete Synology NAS packe – noch mal eine ganze Serie vom letzten Jahr gefunden. Und ja, ich sollte wirklich wieder mal öfter einfach eine Fotosession mit Hipstamatic starten. Weil es wirklich Spaß macht. Einfach nur so für mich. Da braucht es kein Instagram.