5. Dezember 2025

Impressionen

Fragmente. Einfach so.

Es ist dieser Moment, in dem alles langsamer wird: Eine Blume, noch eben makellos frisch, entfaltet nun ihre Blätter in sanften, ungleichmäßigen Wellen – ihr Weiß schimmert, an den Rändern schon brüchig, als würde es sich vorsichtig dem kommenden Ende entgegenneigen. Daneben strecken sich feine rote Zweige in die Höhe, erinnern mit ihrem leisen Leuchten an die Farben, die einmal da waren, während zarte Samenstände ein fast unsichtbares Geflecht aus goldenen Fäden um das Herz der Blume spannen.

In ihrem langsamen Verblühen liegt kein Bedauern – vielmehr zeigt sich eine stille Zufriedenheit darüber, Teil dieses beständigen Kreislaufs von Werden und Vergehen zu sein. Zwischen Abschied und Erinnerung verweilt die Blume, gelassen und würdevoll, als wüsste sie um den Wert jedes einzelnen Augenblicks. Ihr Bild spricht nicht von Vergänglichkeit als Verlust, sondern davon, wie schön und kostbar auch das Nachlassen sein kann – im ruhigen, leisen Einverständnis mit dem Lauf der Zeit.